2. Philharmonisches Konzert
Die Uraufführung von Claude Debussys Werk »Prélude à l’après-midi d‘un faune« 1894 war nichts weniger als einer der großen Wendepunkte in der Geschichte der Musik. Debussy hatte nicht nur sein erstes Meisterwerk komponiert, sondern jene unaufdringliche Revolution des Klangs und der Form, die einen neuen Begriff von Musik in die Welt setzte.
Der tschechische Komponist Leoš Janáček nimmt eine Ausnahmestellung in der Musiklandschaft ein: Er hatte keine Vorgänger und eigentlich keine Nachfolger, stilistisch blieb er ein Einzelgänger. In seiner Oper »Das schlaue Füchslein«, entführt uns Janáček in die Welt des Waldes, der Tiere aber auch der Menschen, vor allem aber in den mystischen Kreislauf von Leben und Tod.
Die Harmonie von Mensch und Natur beschwört Ludwig van Beethoven in seiner sechsten Symphonie. Die Symphonie ist aber keineswegs eine Beschreibung der Natur – sie ist eine Besprechung mit der Natur, ein Dialog des Menschen mit ihr.
Einlass ab 18:00 Uhr
Einführung um 18:30 Uhr im Tagungsraum 3b, erster Stock
Karten für das Konzert sind bei der Südwestdeutschen Philharmonie (07531 900-2816 oder philharmonie-karten@konstanz.de) sowie bei der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH (07732 81-500) und online bei Reservix erhältlich.
Ermäßigte Preise, wenn vorhanden, gelten für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Abonnenten. Rollstuhlfahrer und Begleitpersonen wenden sich bitte an das Kartenbüro der Philharmonie Konstanz. Telefon: 07531-9002816.
Das Foto zeigt Gabriel Venzago, Chefdirigent
Bildrechte: Nikolaj Lund
1919 bestellt Sergej Diaghilew, der Chef der »Ballets russes « eine Ballettmusik bei Maurice Ravel: »Wien und seine Walzer« soll das Thema sein. Ravel komponiert das Stück »als eine Art Apotheose des Wiener Walzers«. Es geht Ravel dabei nicht um musikalische Walzerseligkeit und eine heile Welt, sondern auch um die Ängste, die ein Walzertaumel auslöst, wenn er übersteigert wird. Und so schreibt er eine Art Walzer-Kaleidoskop, das sich in immer neuen Farben und Formen entfaltet. Am Ende gerät alles aus den Fugen. Die glanzvolle Welt des Walzers ist zerstört – die Welt des 19. Jahrhunderts vergangen, die Welt des 20. Jahrhunderts befindet sich am Vorabend des Ersten Weltkrieges.
Die Beziehungen zwischen der philharmonischen Welt der großen Orchester und dem Mitte des 19. Jahrhunderts erfundenen Saxophon sind nicht besonders eng. Das von dem rührigen französischen Instrumentenbauer Adolphe Sax entwickelte konische Blechblasinstrument mit einfachem Rohrblatt fand zwar nach seiner Patentierung 1846 relativ schnell Eingang in die Militärkapellen der Zeit, jedoch kaum ein Komponist integrierte es – und wenn, dann nur gelegentlich – ins Symphonieorchester. Trotzdem sind einige klassische Konzerte für Saxophon und Orchester entstanden, aus deren Reigen in diesem Konzert zwei der bekanntesten zu hören sind: die Konzerte der beiden Franzosen Claude Debussy und Jacques Ibert.
Mit seiner Musik zum Ballett »Der Feuervogel« wurde der junge Igor Strawinsky als 27-jähriger Komponist schlagartig international bekannt. Die Uraufführung des »Feuervogels« in Paris 1910 sollte den Anfang einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem in Paris wirkenden Sergej Diaghilew und seinen »Ballets russes« markieren. Strawinskys Musik leistet staunenswerte Charakterisierungen der märchenhaften Geschichte: Sirrende, flirrende Klänge bringen einen aparten Farbreichtum. Sie entspricht ganz dem zur Uraufführungszeit vorherrschenden Jugendstil und untermalt phantastisch die kühnen Bewegungen des Vogels.
Programm:
Maurice Ravel 1875–1937
»La Valse« – Poème chorégraphique pour Orchestre
Claude Debussy 1862–1918
Rhapsodie für Altsaxophon und Orchester
Jacques Ibert 1890–1962
Concertino da camera für Altsaxophon und Orchester
Igor Strawinsky 1882–1971
Suite aus dem Ballett »Der Feuervogel« (Fassung 1919)
Asya Fateyeva SAXOPHON
John Axelrod DIRIGENT
Konzert im Rahmen des Bodenseefestivals 2022.
Karten für das Konzert sind bei der Südwestdeutschen Philharmonie (07531 900-2816 oder philharmonie-karten@konstanz.de) sowie bei der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH (07732 81-500) und online unter https://milchwerk-radolfzell.reservix.de/events erhältlich.
Ermäßigte Preise, wenn vorhanden, gelten für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Abonnenten. Rollstuhlfahrer und Begleitpersonen wenden sich bitte an das Kartenbüro der Philharmonie Konstanz. Telefon: 07531-9002816.
Veranstalter:
Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
Fischmarkt 2
78462 Konstanz
Bildrechte:
Neda Navaee
Das siebte Philharmonische Konzert der Saison steht unter dem Motto »Aus der Tiefe der Seele«.
Dargeboten werden die Four Sea Interludes aus »Peter Grimes« von Benjamin Britten, gefolgt von Mieczysław Weinbergs Konzert für Violine und Orchester op. 67 und Peter Iljitsch Tschaikowskys Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«.
Zum zweiten Mal ist der Violinist Linus Roth zu erleben, der bereits im November beim Philharmonischen Konzert das Publikum begeisterte. Finnegan Downie-Dear dirigiert das Orchester.
Zum Programm:
Vom Leben am Meer, einem Leben unter harten Bedingungen, erzählt eindringlich Benjamin Brittens Oper »Peter Grimes«.
Das Orchester übernimmt dabei insbesondere die Rolle des Meeres. In vier Zwischenspielen
– den »Four Sea Interludes« – schafft es den Hintergrund für die Handlung und die enge, unentrinnbare Verbindung zwischen Menschen und Meer. Britten konzeptionierte aus diesen Zwischenspielen eine eigenständige Suite für den Konzertsaal.
Das Leben Mieczysław Weinbergs, der als Komponist lange vergessen war, spiegelt die Zerrissenheit des 20. Jahrhunderts. Er floh als Jude nach dem Einmarsch
der Deutschen in Polen aus Warschau nach Osten, bis nach Taschkent. Schostakowitsch erkannte sein großes Talent, holte ihn nach Moskau und wurde sein enger Freund und Förderer. Doch Weinberg war in Russland Pole, in Polen Russe und für sowjetische Komponisten sowieso zu jüdisch. Sein Lebensmut, aber auch seine Zerrissenheit und Einsamkeit sind in seinem Violinkonzert hörbar.
Violinist Linus Roth setzt viel daran, Weinbergs Werk auf die Bühne zu bringen und hat dafür eine Weinberg-Gesellschaft mit ins Leben gerufen, deren Ehrenpräsidentin Schostakowitschs Witwe Irina ist
Peter Iljitsch Tschaikowsky verstarb mit 53 Jahren. Zahlreiche Gerüchte und Theorien, von Suizid über Vergiftung und Verurteilung ranken sich um seinen Tod. Am wahrscheinlichsten
ist jedoch, dass er durch unsauberes Leitungswasser an Cholera erkrankte.
Tschaikowskys letztes großes Werk, die sechste Symphonie, hat zu den Gerüchten um einen möglichen Suizid beigetragen, denn in der Symphonie erklingt Musik, die von Tod und Vergänglichkeit erzählt. Besonders der Schlusssatz erinnert an ein Requiem. »In diese Symphonie legte ich ohne Übertreibung meine ganze Seele … Ich halte sie für das Beste, namentlich aber für das Aufrichtigste aller meiner Werke.«
Benjamin Britten 1913–1976
Four Sea Interludes aus »Peter Grimes«
Mieczysław Weinberg 1919–1996
Konzert für Violine und Orchester op. 67
Peter Iljitsch Tschaikowsky 1840–1893
Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«
Linus Roth VIOLINE (Artist in Residence)
Finnegan Downie-Dear DIRIGENT
Insa Pijanka MODERATION
Karten für das Konzert sind bei der Südwestdeutschen Philharmonie (07531 900-2816 oder philharmonie-karten@konstanz.de) sowie bei der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH (07732 81-500) und online unter https://milchwerk-radolfzell.reservix.de/events erhältlich.
Ermäßigte Preise, wenn vorhanden, gelten für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Abonnenten. Rollstuhlfahrer und Begleitpersonen wenden sich bitte an das Kartenbüro der Philharmonie Konstanz. Telefon: 07531-9002816.
Veranstalter:
Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
Fischmarkt 2
78462 Konstanz
Bildrechte:
Fotograf Diego Franssens und Fotograf Felix Peter